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12.01.2023 | Politik | Nachrichten

DBfK drängt auf "mutige Reformen"

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Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat die Bundesregierung zu mutigen Reformen im Gesundheitswesen aufgerufen. 2023 müsse zum Jahr der Pflege werden, heißt es.

Prof. Christel Bienstein, Präsidentin des DBfK © privat DBfK-Präsidentin Christel Bienstein sieht noch viele Baustellen, an denen die Politik 2023 handeln muss.

Trotz ambitionierter Maßnahmen im Koalitionsvertrag sieht der DBfK nach dem ersten Regierungsjahr der Ampelkoalition „viel zu wenig“ davon umgesetzt. Mit dem nachgebesserten Krankenhauspflegeentlastungsgesetz und der darin enthaltenen Regelung zur PPR 2.0 sei ein erster richtiger Schritt getan. Um die Gesundheitsversorgung zu sichern, müssten weitere folgen, so der Berufsverband am Mittwoch.

DBfK-Präsidentin Christel Bienstein machte deutlich: „Es sind die Arbeitsbedingungen, es ist die Pflegebildung, für die wir die konsequente Umsetzung eines schlüssigen und umfassenden Bildungskonzepts für die Pflegeberufe brauchen, es sind die neuen pflegerischen Rollen wie Community Health Nurses und es geht um die Selbstbestimmung im Beruf.“

Acht Forderungen an die Politik

Der DBfK ruft Bundesgesundheitsminister Lauterbach zu „mutigen Reformen im Gesundheitswesen“ auf und formuliert acht grundlegende Forderungen:

  1. Verbesserung der Arbeitsbedingungen mit verlässlicher Dienstplanung, angemessener Bezahlung, Gesundheitsförderung sowie Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  2. Leistungsanerkennung und Belastungskompensation durch ein Maßnahmenpaket wie im DBfK-Konzept zum Gratifikationsschein für Pflegende skizziert
  3. Eigenständigkeit in der Feststellung des Pflegebedarfs und der Verordnung von Pflegehilfsmitteln
  4. Einführung des Berufsprofils Community Health Nurse auf Masterniveau mit Zuerkennung der Heilkundeausübung
  5. Stärkung der Selbstverwaltung in der Pflege mit Hilfe von Pflegeberufekammern
  6. Sicherung der primärqualifizierenden Studiengänge durch Förderung der Hochschulen und Bezahlung der Praxiseinsätze
  7. Personelle Stärkung der pflegewissenschaftlichen Studiengänge
  8. Bundeseinheitliche Regelung der Pflegeassistenzausbildung

DBfK: "2023 muss zum Jahr der Pflege werden"

In einem Jahr, in dem der DBfK ein Doppeljubiläum feiert, macht der Verband noch einmal Druck auf die Politik. Vor 120 Jahren gründete Agnes Karll die Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen Deutschlands, aus der vor 50 Jahren der DBfK hervorging. 

„Die Zeit drängt - das Jahr 2023 ist daher äußerst bedeutsam, um die gesundheitliche Grundversorgung der Bevölkerung zu sichern“, bekräftigte Bienstein. Nicht nur für die professionelle Pflege, sondern auch für die Menschen in Deutschland müsse 2023 zum „Jahr der Pflege“ werden.

Zum Jahresbeginn hatten bereits der Deutsche Pflegerat und die Pflegekammer Rheinland-Pfalz für 2023 grundlegende und nachhaltige Reformen und Verbesserungen für die Pflegeprofession angemahnt. (ne)

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